In Deutschland dominierten seit dem Mittelalter vor allem christliche Rufnamen, die deutscher Herkunft waren. Erst in den 50er-Jahren trat eine Veränderung ein. Beliebt wurden anglophone und romanische Vornamen wie Jennifer, Mike oder aber Natalie und Marco. Ende des 20. Jahrhunderts besaßen knapp zwei Drittel der Vornamen weder einen christlichen noch einen deutschen Hintergrund.
Vor allem folgende Faktoren sind für diese Änderungen verantwortlich:
- Aufgabe familieninterner Traditionen (z. B.: nach Vater/Großvater, Erbnamen etc.).
- Individualität eines Rufnamens;
- Das Vermeiden von Namen, der Eltern- und Großelterngeneration;
- Bedeutungsverlust des christlichen Glaubens in der Gesellschaft;
- Nach dem Krieg Namen, die auf die deutsche Tradition zurückgehen.
- Hohes Ansehen der westeuropäischen und nordamerikanischen Länder;
- Verbreitung der Massenmedien in Deutschland. Vor allem aus den USA, GB und FR.
- Verstärkte Internationalisierung der Kultur;
Bei der Übernahme fremder Namen konnte man eine lautliche Anpassung beobachten. Zuerst wurden Namen adaptiert, die an traditionelle phonetische Gewohnheiten anschlussfähig waren. So wurde im Mittelalter aus Johannes = Hans, aus Marcus = Marx etc. Einige Namen wurden auch in ihrer geschriebenen Form übernommen, obwohl die Aussprache in den Herkunftsgebieten eine andere war (z.b. span. Xavier = Xaver)